Die Schau umfasst Viren im Querschnitt als Installationen. Mit Pfeil und Bogen kann man auf eine Schützenscheibe, auf der die Viren abgebildet sind, schießen.
Hinter dieser im ersten Anschein obskuren Idee tun sich höchst ästhetische Einblicke in den Mikrokosmos auf. Heutige Elektronenmikroskopaufnahmen von Viren lassen Bestandteile dieser erkennen, doch wie genau Lipide, oder Eiweißketten liegen, oder Membrane gebaut sind bleibt noch zu entdecken. Die in größerer Dimensionierung dargestellten Viren sind virtuos umgesetzt.
Das HI-Virus ist eine orange Kugel aus Tiffany Glas mit verrosteten Metallfragmenten vom Wiener Zentralfriedhof. SARS ( Coronaviridae) besteht aus Tiffany Glas, Chinesischen Essstäbchen und blattvergoldeten Fragmenten einer Taiwanesischen Teekanne.
Die Bandbreite der Materialien umfasst Tesserae aus Rom, keltische Scherben, Schwemmgut aus Indonesien, bis zu blauen Granit aus Brasilien.
tiffanyglas, glasfliesen, schwemmgut, granit, breccie and celtic shardes on plaster in an iron ring
tiffany glass, celtic shardes and golden smalti, gold-plated on a carrying plate with pieces of a chinese teapot
Wie Rucker schon in seinem Katalog „Die Kokosnuss in den Gezeiten“ beschreibt, sieht er sich selbst als Wanderer, der einmal an einen Ort kommt, dort eine Zeit lebt um wieder den Ort zu wechseln um zurückzukehren.
Die Orte die den Künstler bis jetzt am meisten geprägt haben sind New York City, Rom, Bali und in Österreich Salzburg, Wien und Graz. Die Fotos der drei Kontinente sind demnach nicht bloße Reiseaufzeichnungen, sondern innere Reflexionen von längeren Arbeitsaufenthalten.
In den Fotos lässt das Licht als Indikator surreal wirkende Reflexionen und Spiegelungen erkennen. Reflexionsflächen sind Windschutzscheiben, Schaufensterglas, Wasseroberflächen, Nebel oder Regen. Das Foto„Giordano nella notte“, ist von der Wirkung her eine reine Absorption des Lichtes ins Schwarz. Die vielfältige Wirkung der Fotos ist Anstoß für den Betrachter zum reflektieren.
Der Bilderzyklus Zahlen umfasst die Zahlen von 1-17, wobei eine Zahl ein Bild oder mehrere Bilder(die Vier als vier Jahreszeiten oder die Zwölf als 12 Monate) darstellt. Rucker setzt sich hier mit Zahlensystemen verschiedener Kulturen als Malanlass auseinander, einerseits mit der Kabala andererseits mit der arabischen Zahlenwelt oder auch mit den chinesischen und balinesischen Zahlen.
„Da kann man ganz in die Tiefe der Malerei eintauchen“, so meint der Künstler. Von schnell umgesetzten bis hin zu durchgearbeiten vielschichtigen als auch transparent wirkenden Werken umfasst hier die Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Zahlenthema.
Der kabalistische Spruch: „Aus der Eins entsteht die Zwei und aus der Zwei die Drei und daraus all die andern tausend Dinge.“ lässt den Künstler 35 Ölbilder schaffen. Als interaktives Spiel gibt es bei der Vernissage ein Tempelhupfspiel und man kann eine limitierte Auflage eines Digitaldruckes gewinnen.
Bei der Schau fehlen drei Fotos von Werken.